Geplante Angebots-Reduzierungen im TüBus

zum Fahrplanwechsel 2026

Der TüBus bietet seit Jahren eines der auch im deutschlandweiten Vergleich bestausgebauten städtischen ÖPNV-Angebote. Leider hat dieser hohe qualitative Standard auch einen Preis: Der TüBus erwirtschaftet jährlich einen Millionenverlust. Dieser hat sich zwischen 2019 und 2023 von unter 4 Mio. Euro auf über 8 Mio. Euro pro Jahr mehr als verdoppelt. 

Der Verlust des TüBus wird in der Stadtwerke-Gruppe durch Gewinne in anderen Unternehmensteilen ausgeglichen. War dies in den letzten Jahren für die Stadtwerke gerade noch möglich, so zeigen die Prognosen für die kommenden Jahre, dass das weiter steigende Defizit des Stadtverkehrs nicht mehr vollständig übernommen werden kann. Da die Stadt in den kommenden Jahren aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht in der Lage sein wird, die Finanzierung des ÖPNV nachhaltig zu übernehmen, verbleibt nur die Möglichkeit, das bestehende Angebot moderat anzupassen. 

Dazu sind Angebotsreduzierungen in zwei Schritten vorgesehen. Mit der ersten Anpassung zum 30.03.2025 werden erste Einschränkungen des Fahrplanangebots vorgenommen, um das Defizit in den kommenden Jahren um rund 1 Mio. Euro pro Jahr zu reduzieren.

In einem weiteren Schritt, der zum Fahrplanwechsel 2025/26 umgesetzt werden soll, sollen nun weitere Reduzierungen des Angebots umgesetzt werden, um eine weitere Mio. Euro pro Jahr zu sparen. Diese Maßnahmen wurden dem Aufsichtsrat des TüBus Anfang März 2025 vorgestellt. Über die Umsetzung der Maßnahmen soll der Aufsichtsrat in einer Sondersitzung am 07.04.2025 entscheiden.

Konkret sind folgende Maßnahmen geplant: 

a. Übergang in den Abendverkehr: Taktsprung bereits 19:00 Uhr statt bisher 20:00 Uhr

Zukünftig würde sich das Angebot bereits ab 19:00 Uhr wie folgt darstellen:

  • Die Linien 1, 2, 3, 4 fahren auf ihren Abschnitten nördlich des ZOB nur noch alle 30 Minuten statt bisher alle 15 Minuten.
  • Die Linie 5 fährt zwischen ZOB und Kliniken-WHO alle 15 Minuten statt bisher alle 10 Minuten.
  • Die Linien 6, 10 und 22 fahren vorbehaltlich dieses Beschlusses unter Punkt d) nur alle 60 Minuten statt 30 Minuten (s.u.).
  • Bei der Linie 1 entfällt der Streckenabschnitt ZOB-Aixer Straße.
  • Bei der Linie 2 entfällt der Streckenabschnitt ZOB-Mühlbachäcker.
  • Bei der Linie 18 entfällt der Streckenabschnitt ZOB-Kliniken-Hagelloch.
  • Bei der Linie 19 entfällt der Streckenabschnitt ZOB-Kliniken.
  • Die Linien 7, 12, 13, 14, 16, 17, 21, 31, 32, 34 und 35 fahren nicht mehr.

Bis auf die Änderungen bei Linien 6, 10 und 22 fahren die Linien bereits bislang so ab 20:00 Uhr. 

b. Betriebliche Optimierung durch Fahrtkoppelungen der Linien 2, 3 und 4 in WHO mit der Linie 5

Bis vor vielen Jahren wurden auf Waldhäuser Ost die Linien 2, 3 und 4 mit der Linie 5 bei ihren Umläufen miteinander verbunden. Dies hatte den Vorteil, dass für bestimmte miteinander verbundene Fahrten umsteigefreie Verbindungen angeboten wurden (z.B. Sand-Kliniken oder Winkelwiese-Kliniken). 

Etwas nachteilig war, dass Verspätungen nicht abgebaut werden konnten und diese sich auf die nachfolgende Fahrt übertragen hatten. Aus diesem Grund wurden diese Verbindungen von Linien (= Durchbindungen) sukzessive abgebaut und die Linien jeweils „in sich“ gefahren. Dazu wurden die Wendemöglichkeiten am Ahornweg und Vogelbeerweg/Ulmenweg eingerichtet. In der Konsequenz hat dies zu deutlich höheren Betriebskosten geführt, da der Berliner Ring immer doppelt befahren wurde. Nun soll wieder zu diesem System zurückgekehrt werden. 

Die Fahrten der Linie 5 werden auf Waldhäuser Ost mit den Linien 2, 3 und 4 betrieblich verknüpft. Der Abschnitt zwischen Ahornweg und Ulmenweg wird nur noch einmal statt doppelt befahren. 

Die ankommende Fahrt geht dort direkt in die abfahrende Fahrt über. Dadurch werden Betriebskosten eingespart, ohne die Angebotsmenge zu mindern. Allerdings können die Fahrpläne schlechter auf Anschlussverkehre abgestimmt werden.

c. Streichung der Linie 1 um den Teilabschnitt ZOB – Franz. Viertel im Abendverkehr Mo-Fr

Der bisher nur im Abendverkehr Mo-Fr nicht durchgebundene 30-min-Takt der Linie 1 im Abschnitt Hauptbahnhof– Franz. Viertel entfällt. Zur Erschließung des Gebiets „Alter Güterbahnhof“ soll mit dem Landkreis eine Vereinbarung über einen Ersatz durch die Regionalbuslinie 7611 getroffen werden (eine entsprechende Vereinbarung besteht seit einigen Jahren für den Verkehr an Sonntagen). Das Französische Viertel wird nach wir vor durch Linie 4 angefahren.
 

d. Ausdünnung der Linien 6 Teilabschnitt ZOB-Rappenberg Süd, 10 (Österberg) und 22 (Lustnau-Carlo-Steeb-Str.)

im täglichen Abendverkehr, im Frühverkehr Samstag sowie ganztägig an Sonn- und Feiertagen von Halbstunden- auf Stundentakt.

e. Ausdünnung der Linie 14 (Westbahnhof-Kliniken)

durch Wechsel von Halbstunden auf Stundentakt oder Konzentration auf die Hauptverkehrszeiten.

Der Fahrplan der Linie 14 wird um etwa die Hälfte der bisherigen Angebotsmenge reduziert. Dies kann durch Ausdünnung auf 60-Minuten-Takt oder die Konzentration des Angebots auf die Hauptverkehrszeiten erfolgen. Die genaue Ausgestaltung wird mit Vertretern der wichtigsten Nutzergruppen (Kliniken und Universität) abgestimmt.

f. Kürzung der Linie 16 (Hagellocher Weg-ZOB-Derendingen-Steinlachwasen)

um den Streckenabschnitt Käppele bis Hornstraße.

Die Linie 16 beginnt und endet künftig an der Haltestelle Käppele. Die Erschließung des Gewerbegebiets Steinlachwasen übernimmt dann die Linie 31. Deren Linienweg wird dafür über Waldhörnlestraße, Unter dem Holz und Horn-Straße verlegt. Es werden zwei derzeit nicht genutzte Haltestellen wieder in Betrieb genommen, sowie zwei je neue Bussteige der Haltestelle Horn-Straße und am Abzweig nach Kressbach eingerichtet.

g. Kürzung der Linie 17 (ZOB-Philosophenweg-Wanne-Kliniken)

um den Streckenabschnitt Klinken bis Wanne

Die seit 30.03.2025 nur noch stündlich (davor halbstündlich) angebotene Verknüpfung der Linie 13 und 17 über den Abschnitt Kliniken – Wanne entfällt. Die Linie 13 endet und beginnt dann immer an der Haltestelle BG Unfallklinik, die Linie 17 an der Haltestelle Wanne Kunsthalle. Der entfallende Abschnitt Wanne-Kliniken wird weithin von Linie 5 im 10-Minuten-Takt bedient.

h. Ausdünnung der Linie 34 (ZOB-Sternplatz-Bergfriedhof)

von Halbstunden- auf Stundentakt.

Die nur im Tagesverkehr Mo-Fr fahrende Linie 34 (Hauptbahnhof– Sternplatz –Bergfriedhof) wird von einem 30-Minuten-Takt auf einen 60-Minuten-Takt ausgedünnt.

i. Streichung der 4. Fahrt der Nachtbuslinien

Die nur Do-Sa angebotenen Fahrten ab Hauptbahnhof ca. 3:30 Uhr bzw. 4:00 Uhr entfallen. Damit wird im täglichen Nachtbus an jedem Verkehrstag der gleiche Fahrplan angeboten.

Sie haben Fragen, Anmerkungen oder Hinweise?

TüBus möchte mit der Veröffentlichung der konkreten geplanten Maßnahmen eine frühzeitige Information der Öffentlichkeit und die Beteiligung der Bürgerschaft sicherstellen. Über das untenstehende Formular können Sie gerne Hinweise, Bedenken und weitere Vorschläge an uns übermitteln. Wir werden diese in den weiteren Meinungsbildungsprozess einbringen.

* Diese Angaben benötigen wir für die Bearbeitung Ihrer Anfrage.